Geschichte der Trüffel
Die Liebesgeschichte zwischen Mensch und Trüffel begann vor sehr langer Zeit. Nach den Historikern vor fast 5.000 Jahren.
Die ersten, die Trüffel auf den Tisch brachten, waren nach jüngeren historiographischen Quellen die Babylonier, gefolgt von den Sumerern in einer späteren Epoche. Wir können also die Entdeckung dieses wertvollen hypogäischen Pilzes und seiner gleichzeitigen Verwendung in der Küche auf die Zeit um 3.000 v. Chr. datieren.
Erste schriftliche Belege stammen aus dem ersten Jahrhundert der christlichen Zeit.
In seiner „Naturalis Historia“ vermutete der lateinische Gelehrte Plinius der Ältere, dass die Trüffel, damals Tuber genannt, ein Wunder der Natur sei, da sie ohne Wurzeln entsteht und wächst. Im selben Jahrhundert beschrieb der griechische Philosoph Plutarch aus Chaironeia die Annahme, der kostbare Pilz entstünde aus der gemeinsamen Wirkung von Wasser, Wärme und Blitzen.
Diese Fantasie inspirierte den römischen Dichter Juvenal, der die Geburt der Trüffel einem Blitz zuschrieb, den Jupiter bei einer Eiche, dem heiligen Baum des Göttervaters, geschleudert hätte. Die Verbindung mit Jupiter, der in den Mythen mit einer erstaunlichen sexuellen Aktivität glänzt, brachte den Arzt Galenos zu der Behauptung, die Trüffel besitze aphrodisische Eigenschaften.
Aus der Kaiserzeit stammt auch das Kochbuch „De re coquinaria“ des Kochs Caelius Apicius, der unter Lobpreisungen der kostbaren Tuber in verschiedenen Rezepten daran erinnert, dass Nero die Trüffel als „Götternahrung“ definierte. Informationen über die kulinarische Verwendung der Trüffel werden ab der Renaissance umfangreicher. Bekannt ist, dass die piemontesischen Trüffeln im achtzehnten Jahrhundert so beliebt waren, dass die Savoyer sie als „diplomatische Gabe“ an alle europäischen Höfe schickten.
Aus dem achtzehnten Jahrhundert stammen auch erste wissenschaftliche Studien. Der Turiner Arzt Vittorio Pico definierte 1788 die äußerst hochwertige Weiße Trüffel als Tuber magnatum, also „Trüffel der Mächtigen“. Davon ist der botanische Namen Tuber magnatum Pico abgeleitet.
Die Weiße Alba-Trüffel kam durch Giacomo Morra, Gründer von Tartufi Morra und Initiator der Messe der Weißen Alba-Trüffel, zu internationalem Ruhm. Auf ihn, den die Londoner Zeitung The Times als „Trüffelkönig“ bezeichnete, geht die Idee zurück, jedes Jahr wichtigen Persönlichkeiten aus aller Welt oder berühmten Künstlern eine große „Trifola“ zu schenken.
(Texte und Bilder mit freundlicher Genehmigung des Nationalen Trüffel-Studienzentrums)