1889

Giacomo Morra

wird in La Morra (Cuneo, Italien) geboren.
1908
Mit 19 Jahren beginnt er in der Trattoria Il Gallo zu arbeiten. Nach wenigen Jahren eröffnet er gemeinsam mit den Brüdern Andrea, Giovanni und Matteo das Ristorante delle Langhe in Alba.
1923
Das Zusammenleben mit den Brüdern scheint den Wunsch von Giacomo nach eigenen Erfahrungen zu behindern: Er verlässt Alba und zieht nach Turin, wo er eine Trattoria und eine Weinhandlung in Via Nizza eröffnet.
20er Jahre
Die Absprache mit den Brüdern, nach der er nicht zurückkommen darf, um als Wirt in Alba zu arbeiten, erweist sich als schmerzlich: Die Sehnsucht nach den Langhe wird stärker. Giacomo Morra beginnt, über das Potential der Weißen Alba-Trüffel nachzudenken: In Turin sind die Kunden bereit, enorme Summen für die Köstlichkeit zu zahlen, während die Trifulau in den Langhe sie billig verkaufen. Er bittet seinen Bruder Andrea um Vermittlung, um die familiäre Verpflichtung aufzuheben.
1928
Endlich kehrt er nach Alba zurück: Er kauft das Hotel Savona und beginnt, sich für die Aufwertung der Region mit Hilfe der Trüffel einzusetzen. Zusammen mit seiner Frau Teresa wird er zur Anlaufstelle für Touristen: Das Hotel schloss erst nach Ankunft des letzten Zuges in Alba und öffnete vor der Abfahrt des ersten Zuges am Morgen.
1929
Giacomo Morra initiiert die erste Trüffelmesse. In der Grundidee ist sie mit einem anderen Anlass verbunden, dem Weinlesefest, das jedes Jahr im Herbst in Alba stattfand. Zunächst ist die Trüffelmesse also eine Veranstaltung im Rahmen des Winzerfestes, aber nach und nach erwarb sie größere Bedeutung und überstieg den Ruhm des bisherigen Events.
1930
Giacomo gründet Tartufi Morra, das erste Unternehmen, das sich ganz der Vermarktung und Verarbeitung der Weißen Alba-Trüffel widmet. Als Wirt mit großer kulinarischer Intuition erfindet er zahlreiche Vorspeisen. Er entwickelt auch ein System, um Trüffel zu konservieren.
1933
Die Messe in Alba wird zur Fiera del Tartufo, der Trüffelmesse. Das ist der Beginn eines legendären Events, das Alba zur internationalen Hauptstadt der Gourmetwelt macht.
1936

Der Unternehmergeist und die Fähigkeit, die gastronomische Exzellenz und die Kultur des Terroirs aufzuwerten, bringen ihm den Titel „Trüffelkönig“ ein. Er stammt von dem Journalisten Enzo Arnaldi, der ihn in einem langen Interview, das am 29. Oktober in der Stampa Sera erscheint, so nennt.

„Die Menschen aus Alba haben Initiativgeist, wie dieser Giacomo Morra mit seinem Hotel wie in einer großen Stadt, so perfekt und rational durchdacht ist alles. Sogar Telefone in jedem Zimmer hat es, und den Weinkeller und die Küche mit Wundern der Moderne.“

1948
Tartufi Morra erobert Amerika: Frische und konservierte Trüffeln beginnen in den Geschäften zu erscheinen. Es ist die definitive Durchsetzung der Marke.
1963
Am 8. Dezember stirbt Giacomo Morra unerwartet an einer Hirnblutung. Er soll, noch von einer starken Grippe ermattet, mitten in der Nacht aufgestanden sein, um persönlich ein Kalb auszuwählen, das zum Anlass der bevorstehenden Goldenen Hochzeit mit Teresa und dem 100. Jubiläum des Hotel Savona geschlachtet werden sollte. Giacomos Erbe treten seine Söhne Mario, Giorgio und Francesco an. Die Tradition geht von Familie zu Familie weiter und wird in den 90er Jahren von den Geschwistern Bonino übernommen, die noch heute Inhaber von Tartufi Morra sind.
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