Trüffelernte

La raccolta del tartufo

Die Trüffelernte ist eine uralte Kunst, die von Generation zu Generation überliefert wird. Die regionalen Rituale, die sich in Zeit und Geräten unterscheiden, haben im Wesentlichen zwei Faktoren gemeinsam: Die Beziehung zwischen Mensch und Hund und die lange, geduldige Erkundung von Waldgebieten. 

Der Trüffelsucher im Piemont heißt Trifolao oder Trifulau. Er ist die Hauptperson bei der Trüffelsuche und teilt diese Tätigkeit mit seinem Hund. Die Suche folgt nämlich einem uralten Ritual, das aus Geduld, langsamer Erkundung und Symbiose zwischen Mensch und Tier besteht. Und es ist einzigartig, dass dieses spiegelbildliche, fast magische Verhältnis zwischen Trüffel und Trüffelsucher besteht: Ohne die Symbiose mit den Pflanzen gäbe es keine Trüffeln. Ohne die Harmonie zwischen Trüffelsucher und Trüffelhund würde wir nicht eine einzige finden.

Tartufi Morra

Trüffelsuche

Die Trüffelsuche wird durch regionale und lokale Vorschriften geregelt. Es gibt Zeiten, in denen man Trüffeln sammeln darf, und andere, in denen es verboten ist. Sobald der erste erlaubte Tag anbricht, setzen sich die Trüffelsucher in der Nacht oder im Morgengrauen in Bewegung und beginnen, geleitet von der Erfahrung der Vorjahre und mit Hilfe ihres Hundes, mit der Suche.

Die Trüffel – sowohl die Weiße als auch die Schwarze – ist eine „ökologische Warnleuchte“, in dem Sinne, dass sie sich in Gebieten mit Umweltverschmutzung oder intensiver Landwirtschaft nicht entwickeln können. Es ist ein natürliches Produkt, das man überall sammeln kann, mit Ausnahme von eingezäunten Grundstücken oder mit dem Schild „Privatbesitz“. Nur Schwarze Trüffeln und Sommertrüffeln kann man teilweise „kultivieren“ mit einem System der Mykorrhizierung der Pflanzen, das darin besteht, Trüffelsporen in die Wurzeln der Bäume zu injizieren. Unter der Bedingung, dass dies in geeigneten Zonen geschieht – und es dauert mindestens sieben Jahre, bevor man die Früchte sieht.

Im natürlichen Zustand wächst die Trüffel an Waldrändern, auf mehr oder weniger großen Lichtungen oder am Rande von Landstraßen, jedenfalls nicht weit von den Bäumen entfernt, mit denen sie in Symbiose lebt, in einer Tiefe von 10-20 cm. Sie bevorzugt kühlen, feuchten Boden aus mergel-kalkhaltigen Ablagerungen in einer durchschnittlichen Höhe von 700 Metern. Das Trüffelgebiet kann eben oder abschüssig sein, es muss im Frühjahr und Sommer Regen erhalten und nah an Wasserläufen zur Talsohle liegen, das Wasser darf sich aber nicht stauen.

Tartufi Morra

Trüffelsuche im Piemont

Da die Trüffel tendenziell jedes Jahr an den gleichen Stellen wächst, findet die Trüffelsuche vorwiegend nachts oder im Morgengrauen statt; so bewahren die erfahrensten Sucher das Geheimnis der Standorte.

Der beste Trüffelhund ist der so genannte „Bastardino“, ein Mischling, im piemontesischen Dialekt Tabui. Nicht alle Hunde werden gute Trüffelsucher: Sie müssen einen besonders gut entwickelten Geruchssinn haben, wie Jagdhunde. Jeder Hund muss von einem erfahrenen Meister geduldig geschult werden. Neben dem Bastardino sind die geeignetsten Rassen Lagotto, Spinone und Bracco.

Das Training und die Suche folgen einem Ritual, das den Trüffelsucher und seinen Hund mit Kriterien der Freundschaft und gleichzeitig Gehorsam verbindet. Trüffeln zu suchen und zu finden, ist für den Hund ein vergnügliches Spiel und für jeden Trifolao eine große Befriedigung, die weit über den wirtschaftlichen Ertrag hinausgeht.

Tartufi Morra
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